Sonderausstellung

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Hauptausstellung

Interessante Einblicke in die brandenburgisch-preußische Geschichte

Die Spiritus-Lokomotive

Anders als in England, dem Mutterland der industriellen Revolution, war in Deutschland im Allgemeinen und in Preußen im Speziellen nicht die Textilindustrie die Schlüsselindustrie, sondern die Schwerindustrie, insbesondere die Eisenbahn. So entwickelte sich das Eisenbahnnetz in Deutschland rasant: von weniger als 5.000 km in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf mehr als 60.000 km zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Das entspricht dem anderthalbfachen des Erdumfanges.

Kein Wunder, dass die überall durch Stadt und Land schnaufenden Eisenbahnen für eine gewisse Faszination bei Alt und Jung sorgten. Dies zeigte sich nicht zuletzt auch anhand von Modell- und Spielzeugeisenbahnen zahlreicher Spielzeugfirmen.

Unser Lieblingsobjekt ist eine Spiritus-Lokomotive, die wir in unserer Sonderausstellung „[K]ein Kinderspiel – Spielzeug als Spiegel der Industrialisierung“ gezeigt haben. Diese Spielzeug-Lokomotive (Baureihe R 4001) aus dem beginnenden 20. Jahrhundert der noch heute bekannten Firma Märklin fuhr nicht etwa elektrisch, sondern tatsächlich mit heißem Wasserdampf aus einem spirituserhitzten Druckkessel. Damit unterschied sie sich von ihren großen Vorbildern vor allem dadurch, dass sie nicht mit Steinkohle betrieben wurde. Dennoch verwundert die Vorstellung aus heutiger Sicht, dass durch so manches gutbürgerliche Kinderzimmer kleine Dampfloks fuhren, aus deren Schornsteinen Wasserdampf entwich und an deren Kesseln lodernde Flammen emporstiegen.

Zur Video-Präsentation der Spiritus-Lokomotive

Das Video zu diesem Lieblingsobjekt stellt euch Lasse Helmchen vor. Er hat am Ende Jahres 2022 ein Schülerpraktikum am Brandenburg-Preußen Museum absolviert.