Sonderausstellung

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Hauptausstellung

Interessante Einblicke in die brandenburgisch-preußische Geschichte

Pruzzische Babe

Gipsabguss einer Steinstele (Standort des Originals: Prussia Museum Königsberg; Kopie 1895 angefertigt und von Königsberg nach Berlin transportiert)

Die Babe stand ursprünglich als eine Art Grenzstein zwischen Hussehnen, Rossitten und Wackern im ostpreußischen Kreis Preußisch Eylau und wurde von den Einheimischen als „Mankesteen“ (Männchenstein) oder auch als „das faule Mädchen von Skerwitten“ bezeichnet. Die Herstellung der Babe wird in das Hochmittelalter, nach 800, datiert. Die genaue Bedeutung der pruzzischen Baben lässt sich aufgrund fehlender Überlieferungen nicht genau klären. Eine kultische Bedeutung durch die Pruzzen, einem baltischem Volk, ist aber nicht ausgeschlossen.

1895 wurde im Auftrag der Königlichen Museen für Völkerkunde in Berlin der hier ausgestellte Abguss der Babe aus dem Königsberger Prussia Museum beauftragt. Da die Kosten mit 40 Mark weit unter dem gedachten Kostenansatz lagen, wurden gleich zwei Abgüsse in Auftrag gegeben. Nur der vorliegende ist erhalten geblieben. Er gelangte per Kunsttransport von Königsberg aus mit einem Dampfer nach Stettin und wurde von dort mit der Bahn nach Berlin weiterbefördert. Auf Umwegen gelangte sie wieder in den Besitz des Museums für Vor- und Frühgeschichte, nachdem die Babe über Jahre im Treppenaufgang der Freien Universität Berlin gestanden hatte.

Übrigens: Die Pruzzen sind die Namensgeber Preußens, obwohl der Deutsche Orden das Pruzzenland eroberte und seine Bewohner unterwarf.