Veranstaltungen
Auf dieser Seite erhalten Sie eine Übersicht über das aktuelle Veranstaltungsprogramm des Brandenburg-Preußen Museum.
JUNI

Sonntag, 11. Juni 2023 um 15.00 Uhr
#BPMVortragsreihe
„Was ist der Ruhm der ‚Times‘ gegen die zivilisatorische Aufgabe des Ruppiner Bilderbogens?“, Dr. Irina Rockel
(Theodor Fontane, 1862)
Gleich drei Firmen produzierten im Neuruppin des 19. Jahrhunderts die damals bekannten, heute begehrten lithografischen Blätter, die die Käufer über Alltag, Klatsch und Weltgeschehen informierten. Ihre Popularität erhielten die schön kolorierten Blätter durch die Vielzahl der Themen und den preiswerten Verkauf – in einer Welt, die noch von Leseunkundigkeit und kaum nennenswerten Medien geprägt war. Auf der Grundlage der Erfindung des Steindrucks durch Alois Senefelder (1797) erzählten die Drei-Pfennig-Einblattdrucke für Jung und Alt, für Groß und Klein Geschichten aus der Welt „da draußen“. Erwachsene erfuhren zeitversetzt von den bedeutenden Ereignissen wie Kriegen, königlichen Hochzeiten oder Katastrophen; sie konnten aber auch das aufkommende Theater in den bekanntesten Stücken wie Carl Maria von Webers „Freischütz“ nachbauen und nachspielen. Wie über kein anderes Medien prägen Abbildungen zum französischen Kaiser Napoleon oder dem russischen Alexander II. bis heute unser Bild von ihnen. Schulkinder lernten mit Abbildungen aus der Natur Vögel, einheimische und exotische Tiere und Pflanzen sowie das Alphabet kennen, beschäftigten sich mit dem Bau von Papier-Ritterburgen, Aufstellbogen, Anziehpuppen oder Ziehfiguren.
Begleitend zur Ausstellung „Bilderwelt. Weltbilder“, in der über eine herausragende private Sammlung eine kleine Auswahl von Bilderbogen aus über 230 Firmen in Europa vorgestellt werden, erzählt die Historikerin Dr. Irina Rockel von den drei Firmen in Neuruppin, die sich nicht nur gegeneinander bzw. in Deutschland behaupten konnten, sondern bis heute Neuruppin als Bilderbogen-Zentrum definieren.
Zur Person
Dr. Irina Rockel, geb. 1953, Sekretärin, Archivarin und promovierte Diplom-Historikerin zum Thema „Wilhelm Gentz“. Über drei Jahrzehnte ihres Berufslebens war sie als Archivarin (Berlin, Neuruppin, Hamburg) bzw. Museumsdirektorin (Neuruppin) tätig, woraus zahlreiche kultur- und regionalgeschichtliche Beiträge entstanden. Sie hat sich viele Jahre intensiv mit den Neuruppiner Bilderbogen beschäftigt und dazu auch verschiedene Publikationen veröffentlicht.
Ihr Hauptaugenmerk aber liegt auf dem Verfassen von Biografien und Lebensbildern von Ruppiner (Luise Hensel, Hans Joachim von Zieten) und Neuruppiner Persönlichkeiten (Alexander Gentz, Karl Friedrich Schinkel, Eva Strittmatter). Zur Familiengeschichte Alexander und Wilhelm Gentz‘ legte sie zahlreiche Publikationen vor.
Publikationen
Rockel, Irina: „zu haben bei Gustav Kühn“. Zur Geschichte der Neuruppiner Bilderbogen. Berlin 1992.
Siefert, Katharina: Bilderbogen und ihre Benutzer – Schlachtenbilder und Heilige im Spiegel zweier französischer Autoren. In: Jahrbuch für Volkskunde 28 (2005), S. 189–192.
JULI
Sonntag, 2. Juli 2023 um 15.00 Uhr
#BPMVortragsreihe
„Die Quitzows: Räuber oder Rebellen?“, Dr. Uwe Michas
Brandenburg im 15. Jahrhundert: Die Brüder Dietrich und Johann von Quitzow herrschen über weite Landstriche der Mark. Das Leben der Brüder gleicht einem Historienroman: Dem rasanten Aufstieg zum mächtigsten Geschlecht in der Mark Brandenburg folgt ein tiefer Fall. Geblieben ist das schaurige Bild der Brüder als Menschenschinder und Raubritter. Aber stimmt das? Uwe Michas, Archäologe und Mittelalterexperte, folgt den historischen Spuren der Quitzows und erzählt ihre Geschichte neu.
Das Buch ist 2022 im Ammian Verlag erschienen und dort erhältlich.
Zur Person
Dr. Uwe Michas, geboren 1957, ist Archäologe und Diplom-Ausgrabungstechniker. Er war Mitarbeiter in der archäologischen Bodendenkmalpflege des Landesdenkmalamtes Berlin und leitete zahlreiche Ausgrabungen in der Hauptstadt. Uwe Michas veröffentlichte Schriften zur Archäologie und Stadtgeschichte Berlins sowie zur slawisch-deutschen Geschichte Berlin-Brandenburgs. Er lebt in Berlin-Pankow.
SEPTEMBER

Sonntag, 10. September 2023, 15.00 Uhr
Theodor Fontane „Effi Briest“
Eine szenische Lesung mit Bastienne Voss und Reiner Heise
Effi Briest ist vielleicht der bekannteste Roman Theodor Fontanes. Generationen von Schülern haben sich mit dem Schicksal der siebzehnjährigen Tochter aus gutem Hause auseinandergesetzt, die den doppelt so alten Baron von Instetten heiratet, an seiner Seite ein unerfülltes Leben führt und so leicht den Verführungen des jungen Majors Crampas erliegt. Ihr Ausbruchsversuch endet in einer Katastrophe.
In einer szenischen Lesung stellen Bastienne Voss und Reiner Heise ihre Interpretation der Geschichte von Liebe und ihrem Scheitern an individuellem Versagen und gesellschaftlicher Konvention vor.
Bastienne Voss hat an der Hochschule für Musik „Carl-Maria von Weber“ in Dresden Gesang im Fachbereich Jazz/Rock/Pop studiert. Seit den 90ger Jahren spielte sie in verschiedenen Fernsehserien (unter anderem in „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ und „Verbotene Liebe“), sowie an mehreren Theatern in Deutschland. Auf der Bühne des Berliner Kabaretttheaters „Distel“ spielte und sang sie seither über zweitausend Mal.
Reiner Heise studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und schloss 1981 sein Studium ab. Dort begann er 1987 eine langjährige Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Schauspiel. Einer der ersten bekannteren Filme, mit dem Heise Popularität erlangte, war „Die Geschichte vom goldenen Taler“ (1984). Er war von 1984 bis 1992 als Schauspieler an der Volksbühne Berlin engagiert. Seit 1992 arbeitet er freischaffend und wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit und ist seit 2014 zunehmend als Theaterregisseur tätig.
OKTOBER
3. Oktober 2023
Maus-Türöffner-Tag