Sonderausstellung

Bilderwelt·Weltbilder
 

 

Hauptausstellung

Interessante Einblicke in die brandenburgisch-preußische Geschichte

Veranstaltungen

Auf dieser Seite erhalten Sie eine Übersicht über das aktuelle Veranstaltungsprogramm des Brandenburg-Preußen Museums im ersten Halbjahr 2024.

MAI

Sonntag, 12. Mai 2024, 15.00 Uhr  
Buchvorstellung
Der südafrikanische Burenkrieg (1899–1902) in den Neuruppiner Bilderbogen
Prof. Dr. mult. Ulrich van der Heyden

Der sogenannte Burenkrieg bestimmte das Schicksal der Bewohner der heutigen Republik Südafrika im 20. Jahrhundert und hatte wesentlichen Einfluss auf die europäische Politik. Der Freiheitskampf der burischen Bevölkerung, die wiederum Unterdrücker der Afrikaner waren, gegen die britische Kolonialmacht, wurde von der deutschen Bevölkerung mit großer Sympathie verfolgt. Die Sammlung der „Neuruppiner Bilderbogen“ im Museum Neuruppin enthält großformatige kolorierte Tafeln zum Burenkrieg. Diese Bilderbogen sind das Herzstück der neuen Publikation von Ulrich van der Heyden.

Sonntag, 19. Mai 2024, ganztags
Internationaler Museumstag

An diesem Tag ist der Eintritt ins Museum frei.

 

Sonntag, 26. Mai 2024, 15.00 Uhr           
#BPMVortragsreihe
Gesunder Boden, gesundes Klima, gesunde Kartoffeln
Rudi Mixdorf, Schönberg (Mark)

Friedrich der Große hatte die ursprünglich aus den Anden stammende Kartoffel in Brandenburg heimisch gemacht. Doch „was der Bauer nicht kennt“… selbst mit dem Kartoffelbefehl vom 24. März 1756, einer „Circular-Ordre“ Friedrichs II. an seine Beamten, wuchs die Akzeptanz der braunen Knollen nur langsam. Doch als man erkannte, dass der Nährwert von 1 Hektar geernteten Kartoffeln fast viermal so hoch ist wie der von Brotgetreide, wurde die Kartoffel angesichts der rasant wachsenden Bevölkerung im 19. Jahrhundert zum Grundnahrungsmittel der armen Leute. Die Anbaufläche wuchs von 300.000 Hektar im Jahr 1800 auf 1,4 Mio. Hektar zur Jahrhundertmitte und auf 3 Mio. Hektar zur Jahrhundertwende.

Rudi Mixdorf berichtet über den Kartoffelanbau heute, er stellt den industriellen Anbau modernen nachhaltigen Anbaumethoden gegenüber, erläutert eigene Entwicklungen und erklärt, welche Auswirkungen beide Ansätze auf die Böden, den Wasserhaushalt und schließlich das Klima haben. Aus seiner praktischen Erfahrung gibt er auch Hinweise, wie man die wohlschmeckenden Feldfrüchte mit wenig Aufwand im eigenen Garten ziehen kann.


Rudi Mixdorf (30 Jahre alt) ist Jungbauer und Tierarzt in Schönberg (Mark) in der Nähe von Neuruppin. Hier ist er auch aufgewachsen. Schon als Schüler am Evangelischen Gymnasium in Neuruppin hat er sich für Tiere und Landwirtschaft interessiert und immer wieder Ferienjobs, Praktika und Urlaube auf Bauernhöfen verbracht. Nach seinem Abitur 2012 hat er zunächst eine Ausbildung zum Landmaschinentechniker begonnen. Doch wurde er ein Jahr später zum Studium der Veterinärmedizin zugelassen und ist dieser Leidenschaft gefolgt. 2017 hat er auf dem elterlichen Hof in Schönberg einen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb mit Ackerbau, Grünland, Gemüse, Hühnern, Bienen, Pferden und Ziegen gegründet, der heute 80 Hektar umfasst. Seit 2019 ist er approbierter Tierarzt, 2023 hat er nach dreieinhalb Jahren als angestellter Tierarzt seine eigene Praxis gegründet. Rudi Mixdorf ist verheiratet und hat mit seiner Frau Katrina einen kleinen Sohn.

JUNI

Sonntag, 16. Juni 2024. 15.00 Uhr
Burgen, Bliden, Bombarden, Bastionen
Kriegführung im Mittelalter und die ersten Geschütze

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Kriegführung im Mittelalter, die sich von der früherer und späterer Zeiten deutlich unterschied. Im Zusammenhang mit der Belagerung von Burgen und Städten wendet er sich dann dem Aufkommen der ersten Geschütze im deutschen Königreich um 1375 zu. Das waren Ungetüme, die mit sehr viel Schwarzpulver pro Tag mehrere große und schwere Kugeln aus Stein mindestens einige Hundert Meter verschießen konnten. Dazu gehörte auch die „Faule Grete“, die Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg, der spätere erste Markgraf und Kurfürst von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern, 1414 bei der Belagerung der Burgen derer von Quitzow einsetzte. Herstellung, Einsatz, Wirkung und Folgen der Verwendung dieser neuen Waffen für die Kriegführung werden anschaulich vorgestellt.


Dr. Lutz Partenheimer, geb. 1957 in Berlin, arbeitet am Historischen Institut der Universität Potsdam. Er veröffentlichte u. a. Bücher über Albrecht den Bären sowie zur Entstehung der Mark Brandenburg.

JULI

Sonntag, 7. Juli 2024, 15.00 Uhr
#BPMVortragsreihe
Wasser für alle(s)
Prof. Dr. sc. agr. Dr. h.c. mult. Frank Eulenstein

Trinkwasser ist unsere Lebensgrundlage, es kann nicht ersetzt werden. Die Trinkwasserversorgung wird in Deutschland zu fast 70 Prozent aus Grund- und Quellwasser gedeckt. Etwa 30 Prozent des Trinkwassers werden aus Oberflächengewässern, d.h. aus See- und Talsperren, entnommen oder über Grundwasseranreicherung und Uferfiltraon gewonnen. Noch ist Deutschland mit diesem lebenswichtigen Naturschatz gesegnet. Doch Nitrate aus der Landwirtschaft sind die Hauptursache für eine fortschreitende Verschlechterung des Grundwassers in Deutschland. Das ist insbesondere auf Flächen mit
intensiver Tierhaltung in Nordwest- und Süddeutschland der Fall, aber auch in Regionen mit Sonderkulturanbau und hohem Rapsanteil in den Fruchtfolgen. Die europäische Nitratrichtlinie, die Grundwasserrichtlinie sowie die deutsche Grundwasser- und Trinkwasserverordnung verpflichten dazu, Überschreitungen des Grenzwertes für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter zu verhindern. Seit 2008 wird aber dieser Grenzwert jedes Jahr an
etwa jeder sechsten Messstelle überschritten (Umweltbundesamt). Doch in den letzten 30 Jahren ist diesbezüglich trotz des großen Handlungsbedarfs zu wenig passiert.


Der Diplom-Agraringenieur Prof. Dr. sc. agr. Dr. h.c. mult. Frank Eulenstein forscht seit 1993 im Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg, zu Ressourcenschonenden Düngestrategien und Anbauverfahren in der Landwirtschaft, zu Bodenphysik, Bodenhydrologie, Agrarmeteorologie und insbesondere zu Stoff-, Energie- und Wasserflüssen landwirtschaftlich genutzter Flächen. Vor dieser Tätigkeit war er Abteilungsleiter für Bodenhydrologie/Bodenphysik im Institut für Bodenwissenschaften der Universität Göttingen. Frank Eulenstein ist außerdem Mitglied der Mitscherlich Akademie für Bodenfruchtbarkeit (MITAK) in Nauen. Die MITAK ist eine Forschungsinstitution, die sich zum Ziel gesetzt hat, mittels wissenschaftlich basierter Innovationen und Wissensvermittlung zur nachhaltigen Nutzung von Böden beizutragen.