Sonderausstellung

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Hauptausstellung

Interessante Einblicke in die brandenburgisch-preußische Geschichte

Das Telefonmodell OB 05

Das erste Standardtelefon (mit Ortsbatterie), im Auftrag der Reichspost von sieben verschiedenen Herstellern gebaut, dieser Apparat hier von Siemens & Halske in Berlin


Technisch hat das Telefon viele Väter.  Aber erst der Amerikaner Graham Bell entwickelte 1877 einen nutzbaren Telefonapparat, noch ohne Klingel, und begann mit dem Aufbau der ersten Ortsnetze in den USA. Im Oktober 1877 bestellte Heinrich v. Stephan (1831-1897), Generalpostdirektor des Deutschen Reichs, zwei Bell-Apparate und ließ Versuche auf einer zwei Kilometer langen Versuchsstrecke in Berlin beginnen. Am 5. November 1877 wird die erste ständige Telefonverbindung in Deutschland in Betrieb genommen.

Ab November 1877 produzierte Siemens & Halske schon täglich 200 Telefone, von denen ein Großteil bald an Privathaushalte verkauft wurde. Die Menschen waren von der neuen Technik begeistert. Die ersten Fernsprech-Ortsnetze wurden gebaut: Berlin, Breslau, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Mannheim und München. Ab 1883 wurden Ortsnetze über Fernleitungen miteinander verbunden.  Von Berlin aus konnte man Ferngespräche führen: mit Hannover (1886), Hamburg (1887), Dresden (1888), Breslau (1889), Frankfurt am Main (1894) und Königsberg (1895) und ab 6. August 1900 zwischen Berlin und Paris.

Bild: Fernsprechamt in Berlin-Moabit, 1906, Foto Siemens AG. Die höheren Frequenzen einer Frauenstimme waren bei schlechter Leitungsqualität besser zu verstehen als die tieferen Männerstimmen, so entstand der Beruf des „Fräuleins vom Amt“. 1904 wurden in Deutschland erstmals 1 Milliarde Telefongespräche zwischen über 600.000 Telefonanschlüssen vermittelt. 1910 überschritt die Zahl der Telefonanschlüsse in Deutschland die Million.